Es wird immer wieder behauptet, dass das Klima in Thailand gut für die Gesundheit ist. Das ist zu einem Teil sicher wahr. Wer Probleme mit Rheuma und anderen entzündlichen Krankheiten hat, dem geht es in Thailand zunächst oft besser. Generell sind hier alle Menschen gut aufgehoben, die kein nasses und kaltes Wetter wie in Deutschland mögen. Leider hat das ganze auch Schattenseiten.
Denn in Thailand kann es während der Hitzeperiode im Frühjahr bis etwa Anfang Juni gottverdammt heiß werde. Erbärmlich heiß geradezu. Temperaturen von 40° Grad Celsius sind ganz und gar nicht ungewöhnlich. Bei diesem Wetter wird jede Aktivität im Freien zur Qual. Von wegen schönes Wetter – Du hast Temperaturen wie in der Wüste und dabei unglaublich schwüle Luft – ideal um einen Herzkasper zu bekommen.
Vorsicht bei Kreislauf- und Herzproblemen
Menschen mit Bluthochdruck, anderen Herz- Kreislaufproblemen oder einfach starkem Übergewicht sehen dann wirklich alt aus. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man bei diesem Wetter am liebsten in den eigenen vier Wänden bleibt, wenn man denn eine Wohnung mit Klimaanlage hat, mit der sich die Temperaturen auf ein erträgliches Maß herunter kühlen lassen.
Aber Vorsicht: Wer die Klimaanlage zu niedrig einstellt, bekommt einen umso größeren Hitzeschock, wenn man doch einmal ins Freie geht. Das gleiche gilt fürs Auto: Nicht zu kalt stellen, sonst besteht beim Austeigen die Gefahr, dass einem plötzlich der Kreislauf entgleist. Außerdem nehmen einem die Schleimhäute die abrupten Temperaturwechsel schnell übel.
Vorsicht mit der Klimaanlage
Ich stelle die Klimaanlage zu Hause immer nur etwa 5 Grad niedriger als die Außentemperatur. Das reicht mir, um ausreichend Abkühlung gegenüber der wahnsinnigen Hutze draußen zu finden. Leider sieht Jibjoice das anders. Sie würde die Wohnung an liebsten in ein Eisfach verwandeln. Die richtige Temperatur der Klimaanlage ist ein Punkt in unserer Beziehung, über den es immer wieder reichlich Diskussionsbedarf gibt. Natürlich steigt auch der Stromverbrauch der Klimaanlage rapide an, je heißer es draußen ist und je niedriger die Innentemperatur sein soll.
Strom ist zwar in Thailand wesentlich billiger als in Deutschland, weil er überwiegend aus preiswerten fossilen Energieträgern gewonnen wird und nicht doppelt und dreifach mit Steuern und Abgaben belastet wird, aber eine Klimaanlage frisst schon einiges an Strom und das heiße Wetter macht sich in deutlich erhöhtem Energieverbrauch bemerkbar.
Hatschi – Wenn es soweit ist, ist die Sommererkältung da…
Die Hauptgefahr einer zu kalten Klimaanlage ist für mich aber die Erkältung, die sich schnell einstellen kann. Gerade während der heißen Jahreszeit kann man sich in Thailand wirklich fiese Sommer-Erkältungen einfangen – mit Schnupfen, Husten und allem was dazu gehört. Man kann bei Außentemperaturen von 40°C Grad wirklich derbe erkältet sein – kein Spaß. Doch das sind nur die kurzfristigen Folgen der Hitze. Die langfristigen Folgen sind dramatischer:
Du verlierst in Thailand dramatisch an körperlicher Kondition – Du wirst zum Schlaffi
Während ich zu Hause immer gerne und viel zu Fuß gegangen bin, ist es in Thailand schwierig, sich mit ausreichend körperlicher Bewegung zu versorgen. Das gilt besonders, wenn man in einem Wohnblock in der Stadt weitab vom nächsten Strand wohnt. Denn so kommt auch regelmäßiges Schwimmen als Fitnessübung nicht in Frage. Während man in der Regenzeit oder der „kühlen“ Jahreszeit durchaus mal einen Spaziergang wagen kann, ist es in den heißen Monaten fast unmöglich, rauszugehen und irgendetwas zu machen.
Die Aktivitäten vieler Menschen beschränkt sich darauf, Abends draußen zu sitzen und Bier oder Whisky zu trinken. Die langen warmen Sommernächte sind dazu hervorragend geeignet.
Eine Versuchung, der Du Dich besser nicht hingeben sollten… Die Auswirkungen auf die körperliche Kondition sind verheerend: Die Muskelmasse schrumpft, Arme und Beine werden dünner, die Plautze hingegen eher dicker – vor allem bei den Zeitgenossen, die gerne dem Alkohol zusprechen. Aber auch mit dem Essen mußt Du Dich vorsehen – durch den Mangel an Bewegung nimmt man schnell zu viele Kalorien auf, was schnell zu zusätzlichen Pölsterchen führt. Natürlich da, wo man sie nicht haben will.
Vorsicht vor Bier, Schnaps und Wein in geselliger Runde!
Es ist dringend ratsam, sich nicht nachts dem Genuß von alkoholischen Getränken in geselliger Runde hinzugeben. Jedenfalls nicht jeden Tag. Ich versuche bewusst darauf zu achten, dass ich überhaupt noch etwas Bewegung bekomme. Eine Möglichkeit, die sich bewährt hat, ist morgens um 5 Uhr aufzustehen und einen kleinen, strammen Spaziergang im Freien zu machen, bevor die Sonne rauskommt und es wieder unerträglich heiß wird. Wenn Geld eine untergeordnete Rolle spielt, ist es auch eine Option, sich in einem Fitnessstudio anzumelden. Zumindest in Bangkok gibt es eine große Auswahl.
Ich versuche außerdem, mit Jibjoice so oft es geht, ins Freibad zu gehen, denn Schwimmen ist immer noch eine der angenehmsten Beschäftigungen, denen man bei dem Wetter nachgehen kann. Die Wasserqualität ist halbwegs OK, die Menschen nett und die Atmosphäre in der kleinen Schwimmbadanlage fast famiiär – ausländische Touristen verirren sich nie hierher. Als Farang bin ich hier zweifellos eine exotische Erscheinung.
Zum Glück ist im Juni schon alles fast vorbei
Die Gute Nachricht: Im Juni wird es schon wieder etwas kühler, da dann allmählich die Regenzeit beginnt und die schlimmste Hitze vorüber ist. Und von November bis Anfang März können die Temperaturen sogar für deutsche Verhältnisse angenehm sein – wie an einem schönen, nicht zu heißen Sommertag. Die heiße Jahreszeit hat auch nicht nur Schattenseiten: Jetzt sind superleckere, saftige Mangos zu Spottpreisen zu haben. Außerdem beginnt im Mai auch die Duriansaison. Die leckeren, aber unglaublich crazy riechenden Früchte sind dann in Top-Qualität zu annehmbaren Preisen zu haben.
Fazit: Auch in Thailand muss man auf seine Gesundheit achten – vielleicht sogar mehr als in Deutschland.
Welche Erfahrungen hast Du mit Deiner gesundheit in Thailand gemacht? Ich freue mich über jeden Kommentar zu diesem Artikel.
Diese Schilderungen von Markus kann ich nur unterstreichen. Vielen Dank….
Ich selbst bin schon bald 7 Jahre hier in Thailand wohnhaft und habe nach 3 jähriger Farmarbeit mit Traktor und anderen Maschinen nach Erhalt der Altersrente auch einige Jahre nicht mehr viel gearbeitet und Fitness gemacht.
Als Hobbykoch, Gourmet und entsprechender Vielfrass zeigte die Nadel an der Waage bald eine Gewichtszunahme von mehr als 20 Kg seit meiner Einwanderung an.
Rauchen und Alkohol jedoch, war noch nie mein Ding, zumal ich ja auch bis 1995 Spitzensportmässig trainierte und dann wegen einer schweren Knieverletzung damit aufhörte und nur noch ab und zu mit dem Mountainbike, respektive mehr mit der Harley Davidson herumkurvte.
Gesundheitlich bin ich jedoch bis Anhin recht gut erhalten geblieben, normaler Blutdruck, wenig Blutzucker usw.
Der Zufall wollte es, dass ich im Oktober letzten Jahres ein paar Fahrrad begeisterte Thais kennen lernen durfte und mit diesen, es ist daraus eine recht große Fahrrad-Interessen-Gruppe entstanden, fast täglich on Tour bin. Auch meine Frau und Kinder ihrer Familie machen da rege mit.
Meine überschüssigen Kilos rutschten gegen 20 Kilos wieder runter und ich wurde trotz meines Alters von 66 Jahren wieder topfit.
Unterwegs sind wir meistens in den frühen Morgenstunden, ich habe jedoch auch tagsüber bei großer Hitze keine Probleme, machen wir doch meistens Sonntags Fahrradtouren bis 170 Kilometer und sind so manchmal erst gegen den Spätnachmittag wieder Zuhause.
Schaut doch mal in meine HP rein:
http://veloevent-isaan-thailand.npage.de/
oder auch Facebook: Wini Ausderpampa